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Hab ich das Recht?

Für mich stand schon vor einigen Monaten fest, dass ich mich selbständig machen werde. Mangels attraktiver Joboptionen und weil ich das Gefühl hab, auf diese Weise am besten dienen zu können. Das hat zum einen damit zu tun, dass ich – da ich mein Business selbst gestalte – mich voll und mit sehr vielen meiner Anteile einbringen und diese ausleben kann. Da ist Platz für meine 100%-Empathikerin, meinen stark ausgeprägten Logiker, der gerne analysiert und gut im deduktiven Denken ist, den Kreativling und den Spiri in mir, meine Autor*innenseele, mein inneres Sonnen- und mein Schattenkind, meine Spieler*innenseele, mich als Gastgeberin, als die, die Räume zum Wohlfühlen, für Potenzialentfaltung und das Umsetzen von Visionen schafft…. um nur ein paar der wichtigsten zu nennen.

Zum anderen bietet die Selbständigkeit ein Maximum an Freiheit und Selbstbestimmung, welche mir in den vergangenen Jahren immer wichtiger geworden sind. Und um diesen Aspekt soll es im heutigen Blogartikel gehen.

Hab ich das Recht auf diese Art zu leben?
Was sagt dein erstes Bauchgefühl: Freust du dich für mich oder macht es dich wütend?

In den 6 „Horror“-Wochen während meiner Trainer*innen-Ausbildung (siehe Blogartikel) durfte ich einmal mehr hineinschnupern in das Leben, wie es wohl ein Großteil der engagierten Berufstätigen kennt. Durchgetaktete Tage. Ein hohes Maß an Fremdbestimmung. Keine Zeit für sich selbst. Ständig mit Reagieren und zwischendurch immer wieder mit Feuerlöschen beschäftigt. Es geht ums Funktionieren. Es bleibt nicht mal wirklich Zeit, um sich Gedanken darüber zu machen, was man vielleicht anders haben möchte oder ändern könnte. Das Hamsterrad dreht sich unaufhörlich weiter.

Ich habe in meinem letzten Blogartikel diese Zeit als meine persönliche Hölle bezeichnet. Denn für mich sind all das Aspekte, wie ich sie bewusst aus meinem Leben ausgeschlossen habe. Mein Ziel war es, mir ein Leben zu gestalten, welches
Wesensgerecht ist, sprich mir und meinem Wesen, meiner Persönlichkeit entspricht, mit Rücksicht auf meinen Biorhythmus
Wertekonform ist, sprich im Einklang mit meinen Werten steht
Selbstbestimmt ist, sprich ein geringes Maß an Fremdbestimmung aufweist, ich entscheide darüber, wann ich was und wie mache, mit einem hohen Maß an Flexibilität

Und während ich diese Art des Lebens bereits vor dieser 6-wöchigen Vollzeitausbildung und seither wieder genießen durfte, hab ich mir immer wieder die Frage gestellt „hab ich das Recht darauf, so zu leben, während alle anderen um mich herum sich im Hamsterrad abstrampeln“?

„Ein Hamsterrad sieht von innen aus wie eine Karriereleiter.“

Welche Rechte nehme ich mir heraus?

Ein Recht auf viel Mußezeit. In der ich meistens sehr kreativ bin bzw. mich optimal auf kreative Schaffensprozesse vorbereite.

Das Recht darauf, den Tag nach meinem Biorhythmus zu gestalten. Sprich aufzustehen, wenn ich wach und ausgeschlafen bin. Dann zu essen, wenn ich Hunger und Lust darauf habe. Auch mal ein Mittagsschläfchen zu machen, wenn mir danach ist. Meine produktivsten Phasen für den größten Teil meiner Arbeit zu nutzen, um besonders effektiv und effizient zu sein.

Das Recht auf 7-8h Schlaf jeden Tag und ein Aufwachen ohne Wecker. 

Das Recht meinem Hund so viele Stunden Quality Time jedem Tag zu widmen. Mit ihm 2,5-3h täglich spazieren zu gehen und gemeinsam Abenteuer in der Natur zu erleben.

Das Recht meinem Herzen und meiner Intuition zu folgen, auch wenn der Verstand dagegen spricht.

Das Recht Geld weniger Bedeutung zu schenken. Reichtum nicht danach zu bemessen, wie viel Geld ich auf dem Konto oder veranlagt habe.

Hab ich ein Recht darauf, einen Beruf/Job auszuüben, den ich als sinnvoll und wertstiftend empfinde – und gleichzeitig von diesem gut leben zu können und dafür wertgeschätzt zu werden?

Das Recht weniger Stunden zu arbeiten und immer noch gut vom Einkommen leben zu können. Indem ich die Stunden so effektiv und effizient wie möglich nutze.

Das Recht mich authenthisch und dadurch auch verletzlich zu zeigen. Zu meinen Fehlern zu stehen. Offen mit meinen Schwächen und Macken umzugehen.

Das Recht mich aufrichtig für Menschen und ihre Probleme interessieren zu dürfen.

Das Recht mich im Rahmen meines Berufs für meine Herzensthemen zu engagieren.

Das Recht mir die Zeit für soziale Aktivitäten und Erledigungen so einzuteilen, wie es für mich und meine Lieblingsmenschen am besten passt. Sprich mich mit meiner Unternehmerfreundin zum Frühstück und eine andere vollzeitbeschäftigte Freundin abends auf einen Cocktail zu treffen. Und dafür dann aber auch mal am Wochenende oder Feiertagen arbeiten, wenn es sich gut ergibt.

Aufwachen ohne Wecker
Dein Buddy beim Ausbruch aus dem Hamsterrad
Hast du genug vom Hamsterrad?

Ich erlebe regelmäßig, wie erschöpft und genervt die meisten Menschen in meinem Umfeld von ihrem Leben im Hamsterrad sind. Und anfangs, als ich anfing mein Leben nach meinen Bedürfnissen zu gestalten, hatte ich tatsächlich ein klein wenig ein schlechtes Gewissen. Dieses verflog jedoch schnell, denn ich hatte mir diesen „Luxus“ hart erarbeitet. Diesem „Traumleben“, das ich heute genießen darf, gingen intensive Jahre voraus, in denen ich genau diese Lebensform vorbereitet habe. Und ich bin noch nicht am Endziel angelangt. Meine Vision geht noch weiter. Ich wünsche mir zB ein Leben in einem Tinyhouse im Grünen. Möchte nachhaltiger leben. Darum kümmere ich mich dann in den kommenden Jahren.

Denkst du, ich sollte ein schlechtes Gewissen gegenüber jener Menschen haben, die sich im Hamsterrad abstrampeln? Oder denkst du, jeder hat das Recht auf ein wesensgerechtes, wertekonformes und erfülltes Leben?

Solltest du zur zweiten Gruppe gehören und dir selbst inmer wieder die Frage stellen „kann das wirklich schon alles gewesen sein“ oder „ist das wirklich das Beste, was möglich ist für mich“, dann magst du mir vielleicht ein Email (Kontaktformular) schreiben. Denn womöglich kann ich dich bei genau diesem Prozess unterstützen.

Schau auf dich, die Welt braucht dich.

Alles Liebe
Deine Susi, das Stehaufweibchen

 

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